Ich bin Armin Skirde.
1979 kam ich von Würzburg nach Höhr-Grenzhausen um Keramik zu studieren. Inzwischen bin ich immer noch hier, habe meine Werkstatt in Grenzhausen und wohne 3km entfernt in Hilgert.

Wie würdest du deine Keramik beschreiben?

Ich arbeite mit Steinzeugton. Überwiegend sind die Sachen auf der Töpferscheibe gedreht. Bei meiner Keramik versuche ich einen möglichst natürlichen Charakter zu bewahren; z.B.durch den erdigen Charakter den die Stücke durch ihre dünne Außenglasur bekommen. Wichtig sind mir auch die Spuren die der Ton durch seine Bearbeitung erfährt. Ich lege also Wert auf gewisse Unregelmäßigkeiten; wie z.B. Schlickerspuren, Drehrillen, Dellen, Beulen, Fingerspuren und sonstige Verformungen;o ft wird gedrehtes auch wieder unrund gemacht.- Überwiegend mache ich Keramik für den Gebrauch; was bedeutet daß Kleinserien und Wiederholungen unerläßlich sind; aber all diese genannten kleinen Unregelmäßigkeiten, geben für mich dem Begriff dem Begriff keramische Serie eine neue Bedeutung. Um nicht falsch verstanden zu werden; Ästethik von Form und Oberfläche haben für mich absoluten Vorrang; ebenso die Funktionalität.
Der Gesamtcharakter ist archaisch mit einen spielerischen Ausdruck. Jedem Stück soll, gerade auch weil es Gebrauchsgegenstände sind, sein eigener Charakter und Ausdruck verliehen werden.

Wie hast du mit der Keramik angefangen/wie war dein Weg bis heute?
Nach dem Abitur bin ich von Würzburg nach Höhr-Grenzhausen gegangen um Keramik-Ing. zu studieren. Arbeiten im Labor, in Verbindungmit Entwicklungen von Massen und Glasuren fand ich sehr interessant; ebenso wie die theorethischen Prozesse (thermische und mineralogische Abläufe) die während eines Brandes ablaufen. Diese Zeit war wichtig für mich theoretisches Verständnis. Aber schon während des Studiums ging ich in die Drehwerkstatt der Fachschule (waren damals noch in einem Gebäude). Bei damaligen Schülern wie Thomas Näthe, Uli Witzmann,Therese Jänsche… habe ich meine ersten Drehlektionen bekommen. Ferner fand ich ich über ein Praktium, eine Keramikwerkstatt inder ich begleitend zum Studium das Drehen an der Töpferscheibe lernen konnte.
1985 konnte ich als externer Prüfling die Gesellenprüfung machen. Noch im gleichen Jahr begann ich das Studium an der Fachschule für Keramikgestaltung. Nach dem Studium habe ich erst mal 3 Jahre in der Fliesenindustrie als Gestalter gearbeitet. In dieser Zeit habe ich mich intensiv mit dem Thema `prähistorische Malerei`auseinandergesetzt; was ja heute bei meiner Keramik ein zentrales Thema ist.- Seit 1994/95 schließlich habe ich meine eigene Werkstatt.

Wer hat dich damals und heute beeinflußt?
Zunächst haben mich natürlich die damaligen Studenten der Fachschule beeindruckt. Später während meines Studiums an der Fachschule fand ich einen Workshop von Sandy Brown und Takeshi Yasuda sehr spannend. Auf der einen Seite der völlig unbefangene fast schon naive Umgang mit dem Material, und auf der anderen die große technische Versiertheit in Verbindung mit einem orginellen, und einen für mich damals unkonventionellen Umgang mit dem Material Ton. Insgesamt sind die Anregungen sehr vielschichtig und nicht immer, auch für einen selbst, wahrnehmbar. Walter Sälzer hat mir in der Anfangszeit meiner Selbstständigkeit ,dankenswerter Weise, einige wichtige technische Tipps gegeben, gerade was die Herstellung von ovalen Gefäßen(mit Deckel) betrifft. Bestimmt bin ich auch durch meine vielen Auslandsmärkte(England,Frankreich,Niederlande,Italien,Spanien,..) beeinflußt, da das Spektrum an Keramik und die damit verbundenen Herangehensweisen doch ein wesentlich Breiteres ist.- Ansonsten gibt es einfach viele Keramiker, deren Arbeiten mir sehr gut gefallen. Dazu gehören z.B.Herve Rousseau, Johannes Peters, Walter Sälzer, Stefan Bang,…;um nur einige zu nennen. Sicherlich hat mich dies alles in meiner Entwicklung geformt,und hat mich, so finde ich zumindest, zu einem völlig eigenen unverwechselbaren Keramikstil geführt.

Wie oft warst du schon auf dem Alzeyer Töpfermarkt?
Wie oft es jetzt genau war kann ich nicht 100%ig sagen. Ich schätze daß ich schon ca 17.Mal dabeigewesen bin.

Was gefällt dir in Alzey?
Sehr gut gefällt mir in Alzey die Situation mit dem beiden Höfen. Auch das Weingut mit seinen Gasträumen, unterstützt sicherlich diese heimeliche Atmosphere. Es paßt auch dazu daß wir daß unser gemeinsames Abendessen dort veranstalten. Außerdem finde ich sehr gut, daß der Schwerpunkt auf Gebrauchskeramik liegt. Oft wird das ein bißchen vergessen. Für mich ist das Töpferhandwerk von historischen und kulturellem her, vielleicht die wichtigste Basis der Keramik überhaupt.

Kann man mich in meiner Werkstatt besuchen?
Ja, sehr gerne. Gut wäre es sich vorher telefonisch anzukündigen, um sicher zu sein ob ich auch wirklich da bin.A nsonsten gibt es ja in der Nachbarschaft noch einige andere interessante Keramikwerkstätten und außerdem noch ein sehr nettes Cafe.

Meine Adresse ist:

Keramikwerkstatt Armin Skirde
Brunnenstrasse 13
56203 Höhr-Grenzhausen
Tel.: 0049(o)2624/950365 od.5391
Handy: 0177/2641302
Email: arminskirde@freenet.de
www.arminskirdekeramik.com

Armin Skirde